Das Ausruflied
Der Text des Ausrufliedes wird vom Vorsänger und der ganzen Gesellschaft abwechselnd gesungen:
Vorsänger: Hört was der Maikönig befehlen tut!
Chor: Was befiehlt er denn?
Vorsänger: Dat alle Maimädche ene Maimann haben sollen
Chor: Wer soll dat dann sen?
Vorsänger: Die Schmitze, die Schmitze, die han ene Jong, der hesch wie er hesch „Gertrud“.
Die Hintze, die Hintze, die han es Mädche, dat hesch wie et hesch Paul.
Wolle mir die zwei zesamme don, so wiß wie e Ei so schwaz wie en Kron, so grön wie ene Mai
– Jonge sengt alle mole jo!
Chor: jo, jo, jo.
Beim Abzug singt der ganze Chor:
Wir binden dir den Jungfernkranz mit veilchenblauer Seide
und führen dich zu Spiel und Tanz mit lauter Lieb und Freude.
Schön ach schön ach schön schmeckt der Wein am Rhein juchhei.
Der Mai ist gekommen…
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Frisch auf drum, frisch auch drum im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all,
mein Herz ist wie ´ne Lerche und stimmt ein mit Schall.
O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust!
Da weht Gottes Odem so frisch mir in die Brust,
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch schön, o du weite, weite Welt.
Worte: Emanuel Geibel
Im grünen Wald
Im grünen Wald, dort wo die Drossel singt ja singt,
und im Gebüsch das muntere Rehlein springt ja springt
wo Tann und Fichten stehn am Waldesaum
erleb ich meiner Jugend schönsten Traum.
Refrain:
Wo Tann und Fichten stehn am Waldesaum,
erleb ich meiner Jugend schönsten Traum
Das Rehlein trank wohl aus dem klaren Bach, klaren Bach
indes der Kuckuck aus dem Walde lacht, ja lacht.
Der Jäger zielt schon hinter einem Baum
das war des Rehleins letzter Jugendtraum.
Refrain
Getroffen wars und sterbend lag es da, lag es da
was man vorhin noch munter hüpfen sah, hüpfen sah.
Er nahm die Büchse schlug sie an einen Baum
und sprach das Leben ist ja nur ein Traum.
Refrain
Die Jugendjahre sind schon längst entflohn, längst entflohn
wo ich als junger Waidmannssohn, Waidmannssohn
Wo Tann und Fichten stehn am Waldessaum
erleb ich meiner Jugend schönsten Traum
Grün ach Grün
Grün ach Grün wie lieb ich dich, wie lieb ich dich
süße Hoffnung ein Trost für mich, Trost für mich
Grün ach Grün ist Wald und Flur
Grün ist auch das Festkleid der Natur.
Hätte ich ein Königreich
wollt ich‘s machen der Natur so gleich,
alle Mädchen so jung und schön jung und schön
müssen alle Grün gekleidet gehn.
Mohamed war ein Prophet, dieser liebt ein Blumenbeet
und vor aller Farbenpracht, Farbenpracht
hat er sich das holde Grün wohl auserdacht.